Autor: Dr. med. Michael Palmer

In einem kürzlich im Focus-Magazin erschienenen Artikel wird wieder einmal behauptet, dass die COVID-19-Impfstoffe Millionen von Leben gerettet hätten. Diese Aussage ist unhaltbar. Eine großangelegte statistische Studie zur Gesamtsterblichkeit zeigt vielmehr, dass COVID-19 selbst nur einen geringen Anstieg der Sterblichkeit verursachte, dass aber andererseits die Impfungen und andere „Gegenmaßnahmen“ die Todeszahlen in die Höhe trieben.

Lesern dieser Webseite wird bekannt sein, dass es zur Wirksamkeit der gentechnischen COVID-19-Impfstoffe zwei radikal verschiedene Sichtweisen gibt. Die Regierung, die Behörden und die ihnen nahestehenden Medien und Wissenschaftler verbreiten die Geschichte, dass diese Impfungen Millionen von Menschen vor dem Tod bewahrt hätten. So wurde im Jahr 2022 eine auf Computer-Simulationen gestützte Studie verbreitet, derzufolge allein im ersten Jahr der Impfkampagne angeblich mehr als 14 Millionen Leben gerettet wurden [1].

Im Gegensatz hierzu vertreten die MWGFD und andere Kritiker die Ansicht, dass die Impfstoffe viele Menschen um Leben und Gesundheit gebracht haben. Beattie [2] fand für das erste Jahr der Impfkampagne eine Zunahme der Gesamtsterblichkeit, die in Ländern mit hohen Impfraten besonders ausgeprägt war.

Kürzlich erschien nun eine weitere Studie, in welcher anhand von Daten aus 54 „Ländern und Gebieten“ die Geschichte von der lebensrettenden Wirkung der Impfungen aufgewärmt wird [3]. Der Focus berichtete begeistert: “Millionen Leben gerettet! Corona-Impfungen wirkten noch besser als angenommen” [4]. Dieser Studie widerspricht allerdings eine ebenfalls kürzlich veröffentlichte, umfangreiche Untersuchung von Rancourt und Kollegen. Diese Autoren lesen aus Sterbestatistiken von 125 Ländern eine erhöhte Sterblichkeit nach Einführung der Impfstoffe heraus [5].

Wie ist es möglich, dass Forscher zu so diametral entgegengesetzten Schlussfolgerungen kommen? Der wesentliche Unterschied ist dieser: Studien wie die von Watson et al. [1] und von Meslé et al. [3], welche eine positive Wirkung der Impfstoffe feststellen, gehen von offiziellen Zahlen zu „COVID-Toten“ aus. Demgegenüber stützen sich Beattie [2] und Rancourt et al. [5] auf Zahlen zur Gesamtsterblichkeit. Aber welcher dieser beiden Ansätze ist korrekt?

1. Wie tödlich ist COVID-19?

Die COVID-19-Impfungen könnten nur dann viele Leben retten, wenn COVID-19 tatsächlich häufig tödlich wäre. Dem ist aber nicht so. Bereits im Jahr 2020 kamen die beiden Epidemiologen Brown [6] und Ioannidis [7] mit Studien heraus, denen zufolge COVID-19 nicht gefährlicher ist als eine normale Influenza-Welle. Der Hamburger Rechtsmediziner Püschel untersuchte die Leichen einer beträchtlichen Anzahl von Verstorbenen, bei denen COVID-19 als die Todesursache benannt worden war. In jedem einzelnen dieser Fälle fand er neben COVID-19 auch noch andere wesentliche Erkrankungen, die beim Tod zumindest mitursächlich gewesen waren [8,9]. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kam ein Bericht der italienischen Gesundheitsbehörde [10]. Hier wiesen von etwa 2000 COVID-19-Toten nur 0.8% keine Begleiterkrankung auf, und das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei über 80 Jahren. Es waren also überwiegend solche Patienten an oder mit COVID-19 verstorben, bei denen auch andere respiratorische Infektionen (z.B. Influenza) ein erhebliches Todesrisiko mit sich gebracht hätten.

Wenn die Feststellung der Todesursache in so vielen Fällen zweideutig ist, wie kann man dann beurteilen, wie viele Leute tatsächlich der COVID-19-„Pandemie“ zum Opfer fielen? Der Rechtsmediziner Püschel sagte der Zeitung Die Welt: „Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird“ [9]. Damit wies er auf die Lösung hin: Eine echte, schwerwiegende, tödliche Pandemie sollte sich natürlich in der jährlichen Gesamtsterblichkeit niederschlagen, unabhängig davon, bei wie vielen einzelnen Verstorbenen die betreffende Infektion fälschlich als Todesursache identifiziert oder übersehen wurde. Schauen wir uns also einmal die Daten zur Gesamtsterblichkeit an, die von Rancourt und seinen Kollegen zusammengetragen wurden.

2. Gesamtsterblichkeit im ersten Jahr der COVID-19-„Pandemie“

Die Studie von Rancourt et al. [5] analysierte Daten aus insgesamt 125 Ländern; wir werden hier nur einige ausgewählte Beispiele betrachten, welche aber zumindest für andere westliche Länder repräsentativ sind.

Kurz zur Methodik der Autoren: Anhand der 5 Jahre, welche der COVID-19-„Pandemie“ vorausgingen, etablierten sie zunächst eine Trendlinie, welche dann in die Periode der „Pandemie“ hinein verlängert wurde. Die so erhaltene erwartete Sterblichkeit wurde dann von der während der „Pandemie“ beobachteten Sterblichkeit abgezogen, um die durch COVID-19 und/oder die Gegenmaßnahmen verursachte Übersterblichkeit zu schätzen. Dies ist in Abbildung 1 für die beiden Länder Italien und Japan illustriert. In der Zeit vor der „Pandemie“ zeigen beide Länder einen charakteristischen, gleichmäßigen Jahresrhythmus. Im Winter sterben mehr Leute als im Sommer; gelegentliche kurze Spitzen im Sommer (insbesondere in Italien) erklären sich durch Hitzewellen. Abweichungen vom berechneten durchschnittlichen Trend sind vor 2020 geringfügig.

Abbildung 1: Gesamtsterblichkeit in Italien und Japan vor und nach Beginn der COVID-19-„Pandemie.“ Blaue Linien: beobachtete Sterblichkeit pro Monat (Japan) bzw. pro Woche (Italien). Gelbe Linien: mehrjähriger Trend (bevor März 2020) und daraus berechneter Erwartungswert (ab März 2020). Grüne Linie: Differenz zwischen beobachteten und Erwartungswerten. Die Jahreszahlen stehen jeweils am Beginn des Jahres. Entnommen aus [5].

Ein interessanter Unterschied zwischen beiden Ländern zeigt sich im Jahr 2020. In Italien gibt es eine steile Spitze unmittelbar nach Ankündigung der „Pandemie“ durch die WHO am 11. März 2020. Ebenso rasch, wie sie gekommen war, fiel diese Spitze aber wieder ab. In Japan ist hiervon nichts zu sehen; hier blieb es während des gesamten Jahres 2020 ruhig.

Wie kam es zu dieser frühen Spitze in Italien? Rancourt und Kollegen vertreten die Ansicht, dass sie in erster Linie durch verfehlte Gegenmaßnahmen der Behörden zustande kam. Ich persönlich finde diese Interpretation plausibel. Sie wird unterstützt durch ähnliche Befunde aus Nordamerika. Dort trat dieselbe frühe Spitze im US-Bundesstaat New York auf, während sie in Texas und in Kanada völlig ausblieb [11,12]. Man kann diese Spitze also nicht auf rassische oder geographische Faktoren zurückführen; und das Virus machte sicherlich auch nicht am Grenzübergang zwischen New York und Ontario halt. Damit bleibt eigentlich nur noch die Interpretation, dass tatsächlich unterschiedliche Behandlungsleitlinien und andere Maßnahmen verantwortlich waren. In der Tat gab es im Nachgang der Sterbewelle heftige Kritik an der politischen Führung von New York, welche zum Beispiel die Verlegung von akut erkrankten COVID-19-Patienten von Kliniken in Altersheime angeordnet hatte, in denen sich die Infektion dann rasch ausbreitete [11].

Die Abbildung 1 zeigt sowohl für Italien als auch für Japan eine deutlich erhöhte Gesamtsterblichkeit in den nachfolgenden Jahren (2021–2023). Was passierte ab 2021? Natürlich war dies die Zeit der Impfkampagne. Schauen wir uns also diese Periode einmal genauer an.

3. Gesamtsterblichkeit in der Impf-Ära

Abbildung 2 zeigt die Übersterblichkeit sowie die Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen in Japan. Die obere Grafik zeigt die monatliche Übersterblichkeit und die monatlichen Impfraten. In der unteren Grafik sind dieselben Daten kumulativ dargestellt, d.h. für jeden Zeitpunkt wird die laufende Summe der bis dahin aufgetretenen überzähligen Todesfälle sowie der bis dahin verabreichten Impfstoffdosen angegeben.

Besonders in der kumulativen Darstellung ist klar zu erkennen, dass in Japan die Übersterblichkeit erst mit Beginn der Impfkampagne anstieg. Die monatliche (obere) Darstellung zeigt weiterhin, dass Spitzen der Impfraten zeitlich mit solchen der Übersterblichkeit zusammenfallen; dabei scheint es, dass wiederholte Injektionen mit größeren Zuwächsen in der Sterblichkeit verbunden sind. Zwar waren die Impfraten im Jahr 2023 stark rückläufig, aber eine beträchtliche Übersterblichkeit blieb dennoch weiter bestehen. Die Daten aus Japan zeigen klar und deutlich: Im Jahre 2020 gab es keine „Pandemie“, die nicht auch ohne Impfstoffe zu beherrschen gewesen wäre; daher war es hier von vornherein ausgeschlossen, dass die Impfstoffe eine erhebliche Anzahl von Leben retten würden. Aber die Impfung war nicht nur einfach nutzlos, sondern bewirkte stattdessen eine beträchtliche Übersterblichkeit.

Die Abbildung 3 zeigt die Übersterblichkeit und die Impfraten in Italien. Die bereits zuvor beschriebene Spitze der Übersterblichkeit zu Beginn der „Pandemie“ geht der Einführung der Impfung voraus, und eine weitere Spitze im Winter 2020/2021 scheint ebenfalls kurz vor der Impfkampagne einzusetzen. Eine zeitliche Korrelation zwischen Spitzen von Impfraten und Übersterblichkeit ist nicht klar erkennbar. Dennoch zeigt auch hier die kumulative Darstellung, dass die Übersterblichkeit mit Einführung der Impfung zumindest nicht abnahm. Und obwohl sich im Jahr 2023 anscheinend fast niemand mehr impfen ließ, blieb auch hier relativ zur Periode vor der COVID-19-„Pandemie“ eine Übersterblichkeit bestehen.

Abbildung 2: Übersterblichkeit (blau) und COVID-19-Impfraten (gelb und grün, nach zwei verschiedenen Datenquellen) in Japan. Oben: monatliche Übersterblichkeits- und Impfraten. Unten: Kumulative Übersterblichkeit und Anzahl der injizierten Impfstoffdosen. Entnommen aus [5].

Wären die Impfstoffe tatsächlich effektiv, dann hätte ihre Einführung zu einem prompten Abflachen der Übersterblichkeit führen sollen. Eine gewisse Abflachung hätte sogar ganz ohne die Impfungen eintreten sollen – denn wer die erste Infektion überlebt, der sollte gegenüber wiederholten Infektionen weitgehend immun sein [13]. Am Ende des ersten Jahres aber dürfte die Mehrheit der Bevölkerung schon mindestens einmal „Bekanntschaft“ mit dem Virus gemacht haben. Die anhaltende Übersterblichkeit nach Einführung der Impfungen deutet wiederum auf deren negative Wirksamkeit hin.

Abbildung 3: Übersterblichkeit (blau) und COVID-19-Impfraten (gelb, grün und rot, nach drei verschiedenen Datenquellen) in Italien. Oben: wöchentliche Übersterblichkeits- und Impfraten. Unten: Kumulative Übersterblichkeit und Anzahl der injizierten Impfstoffdosen. Entnommen aus [5].

Abbildung 4 zeigt die Übersterblichkeit und die Impfraten in Deutschland. Das Muster der Kurvenverläufe liegt hier zwischen denen von Japan und Italien. Eine Spitze der Übersterblichkeit im Winter 2020/2021 scheint kurz vor Beginn der Impfkampagne einzusetzen, aber sie ist weniger ausgeprägt als in Italien. Die Übersterblichkeit beschleunigt sich mit Beginn der Impfkampagne und scheint bis Ende 2023 noch kaum nachzulassen, obwohl die Impfraten im Jahr 2023 nahezu bei null lagen. Wie in Japan gibt es eine angedeutete zeitliche Entsprechung von Spitzen in Impfraten und Übersterblichkeit.

Abbildung 4: Übersterblichkeit (blau) und COVID-19-Impfraten (gelb, grün und rot, nach drei verschiedenen Datenquellen) in Deutschland. Oben: wöchentliche Übersterblichkeits- und Impfraten. Unten: Kumulative Übersterblichkeit und Anzahl der injizierten Impfstoffdosen. Entnommen aus [5].

4. Fazit

Insgesamt ist festzuhalten:

  • Eine Reduktion der Übersterblichkeit nach Einführung der Impfstoffe lässt sich in keinem der drei Länder beobachten. Selbst in Italien, einem Land mit hoher Übersterblichkeit schon vor Beginn der Impfungen, ist keine Reduktion aufgrund der Impfungen erkennbar.
  • Deutschland und insbesondere Japan behielten während des Jahres 2020 die Übersterblichkeit im Griff. In beiden Ländern kam es erst nach Einführung der Impfstoffe zu erheblicher Übersterblichkeit.

Die hier ausgewählten Beispiele sind repräsentativ für andere westliche Länder. In Frankreich und England verlief vor und nach Einführung der Impfungen die Übersterblichkeit ähnlich wie in Italien, während zum Beispiel in Finnland der Verlauf ähnlich war wie in Deutschland und Japan.

Die Analysen der Gesamtsterblichkeit von Rancourt und Kollegen belegen insgesamt einen negativen Einfluss der Impfungen auf die Gesamtsterblichkeit. Die Autoren schätzen die Anzahl der Toten aufgrund von Impfungen und anderen „Gegenmaßnahmen“ auf weltweit etwa 30 Millionen. Diese Studie ist sehr umfassend und diskutiert auch andere schädliche Einflüsse im Detail, z.B. den von Armut. Wer die verheerenden Folgen der von den Regierungen und Behörden weltweit verhängten Maßnahmen in der Corona-„Pandemie“ genau verstehen möchte, sollte sich diese Arbeit ansehen.

Literatur

  1. Watson, O.J. et al. (2022) Global impact of the first year of COVID-19 vaccination: a mathematical modelling study. Lancet Infect. Dis. DOI:10.1016/S1473-3099(22)00320-6. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=35753318
  2. Beattie, K.A. (2021) Worldwide Bayesian Causal Impact Analysis of Vaccine Administration on Deaths and Cases Associated with COVID-19: A Big Data Analysis of145 Countries. ResearchGate DOI:10.13140/RG.2.2.34214.65605. URL: https://doi.org/10.13140/RG.2.2.34214.65605
  3. Meslé, M.M.I. et al. (2024) Estimated number of lives directly saved by COVID-19 vaccination programmes in the WHO European Region from December, 2020, to March, 2023: a retrospective surveillance study. Lancet Respir. Med. DOI:10.1016/s2213-2600(24)00179-6. URL: http://dx.doi.org/10.1016/S2213-2600(24)00179-6
  4. Anonymous (2024) Millionen Leben gerettet! Corona-Impfungen wirkten noch besser als angenommen. URL: https://www.focus.de/gesundheit/news/neue-who-analyse-millionen-leben-gerettet-corona-impfungen-wirkten-noch-besser-als-angenommen_id_260217520.html
  5. Rancourt, D.R. et al. (2024) Spatiotemporal variation of excess all-cause mortality in the world (125 countries) during the Covid period 2020-2023 regarding socio-economic factors and public-health and medical interventions. URL: https://correlation-canada.org/covid-excess-mortality-125-countries/
  6. Brown, R.B. (2020) Public health lessons learned from biases in coronavirus mortality overestimation. Disaster Med. Public Health Prep. pp. 1-24. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=32782048
  7. Ioannidis, J.P.A. (2020) Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data. Bull. World Health Organ. p. BLT.20.265892. URL: https://archive.org/details/ioannidis-2020
  8. Pueschel, K. (2020) Forensic Pathologist: No One in Hamburg Has Died of COVID-19 Alone. URL: https://gatesofvienna.net/2020/05/forensic-pathologist-no-one-in-hamburg-has-died-of-covid-19-alone/
  9. Püschel, K. (2020) In Hamburg ist niemand ohne Vorerkrankung an Corona gestorben. URL: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article207086675/Rechtsmediziner-Pueschel-In-Hamburg-ist-niemand-ohne-Vorerkrankung-an-Corona-gestorben.html
  10. Anonymous (2020) Report sulle caratteristiche dei pazienti deceduti positivi a COVID-19 in Italia. Il presente report è basato sui dati aggiornati al 17 Marzo 2020. URL: https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/bollettino/Report-COVID-2019_17_marzo-v2.pdf
  11. Rancourt, D. (2020) All-cause mortality during COVID-19: No plague and a likely signature of mass homicide by government response. URL: https://denisrancourt.ca/entries.php?id=9
  12. Rancourt, D.G. et al. (2021) Nature of the COVID-era public health disaster in the USA, from all-cause mortality and socio-geo-economicand climatic data. URL: https://denisrancourt.ca/entries.php?id=107
  13. Abu-Raddad, L.J. et al. (2021) Severity of SARS-CoV-2 Reinfections as Compared with Primary Infections. N. Engl. J. Med. 385:2487-2489. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=34818474

Bildquelle: Rancourt, D.R. et al. (2024) Spatiotemporal variation of excess all-cause mortality in the world (125 countries) during the Covid period 2020-2023 regarding socio-economic factors and public-health and medical interventions

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