Gerold Keefer | NARRATIVE #194 by Robert Cibis

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Merkel: Tarnen und Täuschen

Mit der Regierungszeit von Dr. Angela Merkel (2005-21) hat in Deutschland eine neue Epoche begonnen. Ihr Biograf Gerold Keefer beschreibt sie als „Umbau einer grundsätzlich intakten Demokratie in etwas Disfunktionales.“ Die Kanzlerin ist weg, aber dieses System, was an die DDR erinnert, ist geblieben. Das erkennen die Westdeutschen nicht so schnell: „Wenn der Niedergang zu lange weg ist bricht eine Erfolgsträgheit aus.“
Keefers Analyse ist hart: „Merkel hat Deutschlands Aufbruch in die Dritte Welt initiiert.“ Er beschreibt einen „Amoklauf gegen die eigene Bevölkerung.“ Vor kurzem ist sein Buch „Die Kanzlerin, die aus der Kälte kam“ im Anderwelt Verlag erschienen. Mit rund 1000 Quellenangaben auf über 400 Seiten, deckt Keefer viele neue Zusammenhänge auf, durch die sich einige Grundsatzfragen aufdrängen.

Da gibt es ihre überraschende Familiengeschichte. Ihr Grossvater hatte im ersten Weltkrieg mehrfach die Fronten gewechselt, so wie ihr Vater auch von Hamburg in die DDR übersiedelte, wohl um die evangelische Kirche auf Linie der SED zu bringen. Im Folgenden profitierte Tochter Angela vom Netzwerk ihres Vaters, erstaunlich ungestört. Selbst wenn sie mit „verdächtigen Aktionen“, wie dem Besuch der Solidarność Bewegung in Polen auffliegt, hat es für die Angestellte der Akademie der Wissenschaften keine negativen Konsequenzen…

Keefer behauptet „im Fabrizieren von Wirklichkeit ist Merkel unschlagbar“. Dann stört sich die Bevölkerung auch nicht an offensichtlichen Widersprüchen im Narrativ, wie zum Beispiel die Verbindung von Deindustrialisierung und gleichzeitigem Aufrüsten. Woher kommt dieser scheinbare Realitätsverlust? Das wollen Robert Cibis und Gerold Keefer in diesem Gespräch herausfinden.

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