Sprachwahl
Dr. Werner Köhne war als Aktivist in der maoistischen Bewegungen der 1960er/70er, bei der grünen Bewegung der 1970er/80er und bei der Demokratiebewegung während der Massnahmenkrise der 2020er. Er hat viele Lektionen gelernt. Die wichtigste sei: Die kühle Verwaltungssprache des abstrakten Unterdrückungsapparats sei Teil der Maschinerie. Widerständler kopierten zu viel die, sie kritisieren, weil deren Sprache verwendeten: “Findet Eure eigene!” Robert Cibis versteht ihn: “Hat man die Wörter dafür, kann man es denken. Kann man es denken, kann man es tun.”
Köhne fügt hinzu, die Manipulierbarkeit sei mit der Zeit grösser geworden. Die Lust zu Leben verschwinde, wenn die Gier nach Lebensverlängerung unser Handeln dominiere. Die fehlende Umgang mit dem Tod sei der Grund für das haltlose Driften so vieler. Der Philosoph beschreibt in diesem Zusammenhang die Fiktionalisierung unserer Selbstwahrnehmung als Voraussetzung für die leichte Steuerung der Bevölkerung.
Die grösste Kraft entfalte ein Mensch hingegen, wenn er für sich handele, ganz ohne instrumentalisiert zu sein. Er müsse leben, Subjekt sein, die eigene Sprache entwickeln und mit anderen auf Augenhöhe in Kontakt treten. Geht das mit Hilfe der Poesie?
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