Dr. Hauke Ritz | NARRATIVE #195 by Robert Cibis

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Geopolitik als Kulturrevolution

Wollen die westlichen Mächte – auf unbewusste Weise – die Götter der Antike wieder einführen? Philosoph Dr. Hauke Ritz erklärt den Erfolg Europas im 18ten und 19ten Jahrhundert unter anderem durch die metaphysische Kraft seiner universalistischen Kultur. Nicht nur brutale Unterdrückung, sondern auch eine Akzeptanz bei den Menschen auf den anderen Kontinenten machte laut Ritz den Kolonialismus und seine Wirkkraft möglich.
Sein neues Buch heißt „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“. Darin beschreibt er wie das „Primat des Materialismus“ eine unheimliche Eigendynamik entwickelt hatte und nun in einem „woken aktuellen Zeitgeist“ einmündet, in Sinne von Karl Marx: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“.

Die Nazi-Ideologie verbunden mit neuer Kommunikationstechnik konnte eine Gleichschaltung der Bevölkerung in nie vorher dagewesene Masse erreichen. Der in Deutschland darauf folgende „Kalte Krieg“ war dann ein „Experimentierfeld des Soft Powers“. Die Industrialisierung der Kultur bietet nun völlig neue Möglichkeiten die Bevölkerung zu kontrollieren.

Wo stehen da die Religionen? Der Philosoph sagt: „Religionen sind die ersten Manifestationen von Zivilisationen schlechthin. (…) Jede Zivilisation antwortet auf die Lebensangst des Menschen.“ Sie geben eine Antwort auf die ständig ambivalente Welt, mit der wir konfrontiert sind. Aber die Ausprägung der Religion ist doch sehr unterschiedlich. Das Christentum sei auch ein geistiger Angriff gegen Rom gewesen, Ausdruck von Widerstand gegen eine „Kultur der Härte“: „Eine Religion die so schwach ist, dass Gott seinen eigenen Sohn nicht retten kann, eine pazifistische Religion, wo man seinen Feind lieben muss.“ Das ursprüngliche, christliche Narrativ beschreibt Gottes Sohn als Bettelmönch aus Bethlehem, der Sklaventod am Kreuz erleidet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Altes Testament, Psalm 22,2) Ritz formuliert daraus folgend: „Wenn der, da unten Gottes Sohn ist, dann sind die da oben mit dem Teufel.“

So gesehen ist die „woke Kulturrevolution“ voll mit neo-paganen Kulturelementen. Einige davon stützen die aktuelle gesellschaftliche Hierarchie, so wie Nietsche „Kultur als etwas Aristrokratisches“ ansah. Die gesamte Postmoderne sei Ausdruck amerikanischer imperialer Ideologie.

Was ist im Vergleich in China los? In Russland? Welchen Ausweg könnte es geben? Hauke Ritz meint, die Corona-Psy-Op würde heute dort nicht mehr stattfinden. Diese gemeinsame Aktion gegen die Bevölkerung der Welt, sei auf Grund der Trennung in den Westen auf der einen und dem Rest der Welt auf der anderen Seite, heute nicht mehr vorstellbar. Der Umgang mit der Massnahmenkrise selbst, die westlichen Beschimpfungen Chinas, waren Anlass für chinesischen Medien ebenfalls negativ über die USA zu berichten. Wie Paul Schreyer im „Chronik einer angekündigten Krise“ aufzeige, sei die so-genannte „Corona-Krise“ von den USA vorgedacht und koordiniert… China sei nur Mitläufer gewesen.

Hauke Ritz vermittelt Robert Cibis eine kulturgeschichtliche Perspektive auf die Geopolitik. Wenn man sie konsequent zu Ende denkt, sieht man die Welt neu.

Dass die Rangordnung umgedreht werden muss, ist über 2000 Jahre in Europa der Bevölkerung eingetrichtert.

Es gibt eine Verbindung der Arbeiterbewegung und des Christentums. Arbeiterbewegung hat die Ethik des Christentums in das Vokabular der Ökonomie übersetzt. Den Sozialismus hat es nur gegeben, weil es vorher das Christentum gegeben hat. Die Christen glauben, dass das Heil der Geschichte eintritt. Apokalypse… Revolution hat ähnliches Konzept.

Referenzen:

„Handbook of unconventional warfare“
Frieden, Krieg und 9/11
Klima, der Film
Princes of the Yen
Pianomania
Hauke Ritz, Technologie der unfreien Welt

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