Frohe Ostern im Land des Corona-Sonderwegs
Ein Gastbeitrag von Johanna und Frank Wahlig
Der Film „Der Journalist“ über Boris Reitschuster ging mit 500.000 Zuschauern an den Sendestart. Alle zwei Wochen geht ein neuer Kurzfilm KOLLATERAL auf Sendung. Die nachdenklichen, verstörenden, bedrückenden Schicksale von Menschen, die an politischen Maßnahmen leiden, wurden erstmals als Serie „Kollateralschaden“ bei reitschuster.de veröffentlicht und gehen jetzt auf zehn Kanälen an den Start.
In Folge 10 berichten „Die Schweden“, Franz und Ulrike, vom Verlassen ihrer bayerischen Heimat. Ein Besuch im Zufluchtsort der Familie, ein Hotel in Südschweden. Die Flucht der Familie war unter dem Titel „Kindertraum“ auf der Seite reitschuster.de veröffentlicht worden.
Gegen das Vergessen: Angela Merkels abgesagte Osterruhe
Vergangene Ostern sollte ausfallen. Die Kanzlerin hatte für 2021 „Osterruhe“ verordnet. Der Glaube an „Corona über alles“ war Merkel ganz wichtig: Die Gewissheit, dass die Furcht vor der Krankheit auch Ostern überstrahlt. Läden zu an Gründonnerstag und Karsamstag. Das Land weiter stillgelegt. Kontaktbeschränkungen zu den Feiertagen, Abstandsregeln und Maskenpflicht sowieso. Merkel wollte schaffen, was zuvor keinem weltlichen Herrscher gelungen war. Das Fest der Hoffnung und der Auferstehung sollte umgedeutet werden, zu einem Anlass der Angst vor Sterben, Leid und Krankheit. Die Kanzlerin täuschte sich in ihrer Selbstgewissheit. Die Menschen wollten Merkels Corona-Ostern nicht mehr. Für manchen kritischen Geist ein Zeichen der Hoffnung, für Merkel Anlass, ihre Osterverordnung zurückzunehmen und die „volle Verantwortung“ zu übernehmen. Für Merkel eine bittere Niederlage. Zum ersten Mal regte sich so etwas wie verhaltener Unmut. Dennoch: „Die volle Verantwortung“ übernimmt Kanzlerin Merkel. Verantwortung aber ohne Konsequenz.
Die Kirchen folgen gehorsam der Politik
Angela Merkel stammt aus einem christlichen Pfarrershaushalt. Sie wusste also um die enorme Bedeutung des Osterfestes für den christlichen Kulturkreis. Vielleicht erschien es ihr gerade deshalb reizvoll, Ostern zu bannen. Die Macht dazu glaubte sie zu haben. Die „mächtigste Frau der Welt“ musste jedoch nachgeben. Aber die Kanzlerin konnte auf die Mitarbeit der Kirchen zählen. Da brauchte es die Merkelsche Osterverordnung gar nicht. Die Kirchen, gleich einem „verlängerten Arm der Politik“, folgten gehorsam. Die Kirchen verhielten sich so, als ob Ostern tatsächlich abgesagt worden wäre. Ostern 2021 fiel aus. Zahllose Gotteshäuser blieben verschlossen. Gottesdienste online, Kreuzwege abgesagt, Osternacht abgesagt.
Furchtsam und gehorsam sind die geistlichen Vertreter hierzulande auch nach der Aufhebung von Maskenpflicht und Versammlungsverbot. Bei der ökumenischen Karfreitagsprozession in Berlin oder zu Festgottesdiensten galt weiter das Gebot zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Die Kirchen in Schweden dagegen sind für „Mitwirkende“ und den „Halleluja-Chor“ in den Coronajahren stets offen und gut besucht.
Zum Osterfest sind die Kirchen voll in Schweden. Die Kirchen waren niemals zu. Die Kinder spielen auf den Gängen. Spielzeug und Getränke für die Kinder. Die Menschen umarmen sich. Der Hallelujah-Chor rührt Besucher zu Tränen. Der Pfarrer reicht Abendmahl und Wein. Anschließend lädt die Gemeinde zu Kaffee und Keksen. Masken, Absperrbänder, Abstandsregeln, Einlassverbote kennen die Christen in Schweden nicht. Von größeren Krankheitsausbrüchen in Kirchen ist dennoch nichts bekannt. In Schweden verhielten sich die Kirchen völlig anders als in Deutschland während der Corona-Zeit. Keine Furcht der Seelsorger vor den Gläubigen. Das Miteinander war niemals nur Theorie. Die frohe Botschaft war in Schweden niemals nur Rhetorik. Die Gemeinschaft war Realität. Dazu gehört politischer Mut und es gehört der Glaube dazu.
Ursprünglich veröffentlicht am 18. Apr 2022 auf Reitschuster.de