„BRENN, HOLLYWOOD, BRENN“

Langer Text, aber am Ende gibt’s ein Lied (*)

von IRINA SLAV [1]

Quelle: irinaslav.substack.com

Kürzlich beim Chat mit David auf X sagte ich leichtsinnigerweise,
dass beim Übergangsnarrativ jetzt der Gipfel des Wahnsinns erreicht
ist. David entgegnete, dass wir permanent eines Besseren belehrt
werden, weil das Narrativ immer neue Gipfel findet, auf die es
zustrebt und die es erobert. Dem kann ich nicht widersprechen.

In meiner Arbeit habe ich vor allem die Klima-Indoktrinierer in
Medien, Politik und manchmal auch der Schule angeprangert. Aber einen
Kanal für Indoktrination hatte ich bisher aus Selbstschutz gemieden.
Manche Sachen machen mich richtig wütend, und wütend bin ich nicht
gerne. Aber als ich vor kurzem diesen Artikel im Rolling Stone [2]
las, war ich dermaßen wütend, dass ich sogar vergaß, nicht gerne
wütend zu sein.

Dieser Artikel ist reine Klima-Propaganda, ehrlich und eifrig. Mit der
unumstößlichen Gewissheit, dass die Befeuerung der Klima-Panik
richtig ist. Hierfür seien alle Mittel recht.

So amüsant der Text auch ist, aber er macht einen auch verrückt,
wenn er schreibt: „die Netflix-Serie „Unstable“, zum Beispiel. In
dieser neuen Serie spielt Rob Lowe einen genialen Biotech-Erfinder,
der jede Menge Lösungen zur Rettung der Erde entwickelt. Der
Hulu-Krimi A Murder at the End of World handelt von einem
Tech-Milliardär, der die Welt vor dem Klimawandel retten will.“

Mein Lieblingsfilm ist derselbe wie bei dem Autor, wenn auch aus
anderen Gründen: „In einer Folge von Ted Lasso auf Apple TV+ kämpft
der beliebte Schauspieler Sam Obisanya gegen den fiktiven Hauptsponsor
Dubai Air des Clubs AFC Richmond, weil dieser einem Ölkonzern
gehört, der in seinem Heimatland Nigeria ökologischen und
wirtschaftlichen Schaden anrichtet. Aus Solidarität boykottiert Sams
Mannschaft den Sponsor auf dem Spielfeld, indem sie auf ihren Trikots
das Firmenlogo bedecken.“

Das Gute daran? Dem Autor ist wohl nicht klar, wie lächerlich das
ist, genau wie die zitierten Sendungen. Mehr Beweise gefällig?
Schauen Sie sich den Trailer [3] zur ersten Serie an, die sich
ausschließlich dem Klimawandel widmet. Ich habe sie fast zu Ende
geschaut – und kam nicht bis zum Schluss, weil ich schallend lachen
musste. Dann war ich, wie so oft, ziemlich sauer.

Der Grund dafür war der infantile Ansatz, „die Massen“ mit
Klimawandel zu indoktrinieren. Das mag mit Vierjährigen funktionieren
– aber ist das hier auch für Vierjährige?

Ich mache mir ernsthaft Gedanken über die geistige Reife vieler
Millionen Menschen, die biologisch zwar älter als vier sind, aber in
bestimmten kognitiven Aspekten vielleicht nicht über dieses Alter
hinauskommen. Denn sie werden seit Jahren von Hollywood und dem
Fernsehen indoktriniert.

Mir ist schon klar, dass Film und Fernsehen seit Jahrzehnten ein
Propagandainstrument sind, aber ich bezweifle, dass Propaganda jemals
so offen, unverhohlen und erbärmlich war.

Ich weiß noch, wie mich zum ersten Mal eine Ahnung beschlich, was aus
den visuellen Künsten werden könnte. Vor ein paar Jahren schaute ich
versuchsweise eine neue Horrorserie. Nach der dritten Staffel war mir
klar, dass das Horrorgenre tot ist und ich sah zu, wie seine Leiche in
Echtzeit verrottete.

Und zwar deshalb, weil die drei Storys der Serie weniger Horror als
vielmehr ein Drama über soziale Gerechtigkeit sind: Es ging um Armut,
Verlassenwerden, Rache für Sünden und die Bestrafung von Jungs, die
keine Kondome nehmen, und die man dann schwanger macht und mit den
Babys platzen lässt. Ja, das hat tatsächlich jemand geschrieben.

In dieser Phase der Indoktrination ging’s um soziale Gerechtigkeit.
Doch jetzt sind wir offenbar in der nächsten, wo sich alles um
Klimawandel dreht, ein Destillat der Fragen der sozialen Gerechtigkeit
sozusagen, da wirklich jedes Problem von heute von den eifrigen
Erzählern auf den Klimawandel zurück geführt wird. Und warum sind
sie so eifrig? Weil’s um Geld und Ruhm geht.

Der Rolling-Stone-Artikel handelt vor allem von der Organisation Good
Energy, und ich warne Sie: Besuchen Sie deren Webseite [4] auf eigene
Gefahr. Ich würde den Link gerne meinem Mann schicken, der immer
sagt, in puncto schlechtes Grafikdesign habe er schon alles gesehen.
Er wird sich freuen zu erfahren, dass dem nicht so ist.

Besagte Organisation kümmert sich ausschließlich darum, den
Klimawandel zum zentralen Thema in Filmen und Serien zu machen. Weil
er wichtig ist, natürlich. Das wichtigste Thema überhaupt. Und diese
guten Menschen helfen den Filmschaffenden dabei, ihn zu
berücksichtigen, damit sie noch mehr Filme und Serien produzieren
können, in denen der Klimawandel vorkommt.

Hier ein Auszug [von Good Energy] „Wir wollen es so einfach wie
möglich machen, Klima in jede beliebige Story zu verweben. Wenn sie
die Climate Lens(tm) auf Ihre Story legen, werden Ihre Charaktere und
Schauplätze differenzierter, sie haben mehr Konflikte oder
ermöglichen berührende, lustige oder überraschende Szenen – die
alle auf Klimaforschung, Psychologie und Lebenserfahrung fußen.“

Übrigens, wenn man Autoren, Regisseuren und Produzenten hilft, „das
Klima in jeden beliebigen Handlungsstrang einzuweben“, und warum nicht
gleich in wirklich jeden, werden sie wahrscheinlich damit Geld
verdienen – denn diese Beratungsdienste gibt’s nicht kostenlos.
Indoktrination als Mission schließt nicht aus, dass es gleichzeitig
ein Geschäft ist. Wie cool ist das denn?

Apropos Geld:  Der Daily Sceptic [5] hat ganze Arbeit geleistet, um
die Finanzierung von Good Energy und ähnlichen Organisationen (oder
soll ich Verbände sagen? wäre passender) offenzulegen. Kein Wunder,
dass sie von klimabesessenen Milliardären gesponsort [6] werden:
Bloomberg Philanthropies und Sierra Club stehen bei den Geldgebern
ganz oben, zusammen mit der Walton Family Foundation und One Earth.

Also, was ist daran neu? Ich finde die absolute Offenheit neu, mit der
die Kreuzritter jetzt mitteilen, wie sie Menschen indoktrinieren, ohne
sich auch nur ein kleines bisschen darum zu bemühen, dass es aussieht
wie Kunst und Unterhaltung. Es ist weder Kunst noch  Unterhaltung. Sie
machen Propaganda und sind auch noch stolz darauf.

Seit Neustem gibt’s ja für Filme den „Climate Reality Check [7]“, es
scheint ja immer noch genug Platz zu sein für Verblendung und
Schuldzuweisung. Laut der Medienagentur NPR ist das „ein neuer Test,
der sich an Autoren, Produzenten und andere Kreative der
Unterhaltungsindustrie richtet. Er prüft, ob der Klimawandel auf der
Leinwand erwähnt wird. Unter diesem Aspekt werden dann alle 31
Spielfilme bewertet, die dieses Jahr für den Oscar nominiert sind.“

Offenbar hatte keiner mehr Lust, in jedem Film die Nicht-weißen und
Nicht-heterosexuellen Charaktere zu zählen, nur um zu fragen, warum
es nicht mehr sind; deshalb lass uns jetzt Klimawandel machen. Bei
einigen, die hier mitmachen, mache ich mir Sorgen um ihre geistige
Gesundheit. Den anderen geht’s nur ums Geld.

So traurig das alles sein mag, so gibt es aber doch einen Lichtblick:
Propaganda hat noch in keiner Form  qualitativ hochwertige Kunst oder
gute Unterhaltung hervorgebracht. Große Kunst und gute Unterhaltung
erzählen Geschichten, rufen verschiedene Emotionen hervor und
führen, wenn sie wirklich gut gemacht sind, zu einer Art Katharsis.

Klimapropaganda erzählt keine Geschichte. Sie will nur ein einziges
Gefühl erzeugen, nämlich Angst. Sie hämmert eine Message ein, die
als Geschichte daherkommt. Und das so massiv und plump, dass sie sich
der Interpretation entzieht. Man kann sie nur als Ganzes schlucken.
Oder man macht sich über sie lustig, denn sie ist absurd.

Weil Klimapropaganda in Film und Literatur ist so steif daherkommt,
ist sie zum Scheitern verurteilt. Genauso wie der Trend zur
Identitätspolitik in der Literatur [wo sich Narrative v.a. um
Identität drehen, wie z.B. Geschlecht, Rasse, sexuelle Orientierung
oder sozioökonomischer Status, Anm. d. Red.]. Es mögen geistig zwar
viele auf dem Stand einer Vierjährigen sein, wenn sie Kunst von
Propaganda unterscheiden sollen, aber weit mehr Menschen erkennen hier
instinktiv den Unterschied und meiden früher oder später letzteres.

Genau das passierte beim kläglichen Versuch, Actionfilme auf Frauen
umzuschreiben, erinnert ihr euch? Das pseudo-feministische Remake von
„Ocean’s Eleven“ floppte so laut, dass der Aufprall rund um den Globus
schallte. Disneys Abenteuer mit „Lasst uns die Meinungen der lauten
Minderheit bedienen“ verliefen so gut, dass das Unternehmen Milliarden
verlor.

Das Gleiche wird mit „Extrapolations [8]“ und allem anderen geschehen,
das die beflissenen Kreuzritter uns aufdrängen, wenn sie den
Klimawandel überall thematisieren. Ich bezweifle nicht, dass das
dieses überall weit gestreut wird. Nach ein paar schwierigen Jahren
wird so manches junge Gehirn indoktriniert sein.

Offenbar ist dies die Kröte, die wir schlucken müssen, um die
Klimapropaganda-Krankheit aus dem Kollektivkörper der westlichen
Gesellschaft zu vertreiben. Es hat vielleicht eine ähnliche Wirkung
wie zu viel Alkohol. Irgendwann verkraftet der Körper keinen Rausch
mehr und entschlackt. Auch die Gesellschaft wird entschlacken, nur
wird es nicht so stinken. Die Menschen werden diese Filme und Serien
einfach nicht mehr schauen. Es wird sowieso nicht mehr viel Geld für
Unterhaltung übrig sein.

Für manche klingt das vielleicht zu optimistisch, wo ich ja sonst zum
Pessimismus neige. Aber hier bin ich wirklich optimistisch. Wir haben
bereits eine Generation verloren mit Identitätspolitik und „Wir
müssen die Landwirtschaft zerstören“. Tatsächlich glaube ich nicht,
dass den Klimakreuzrittern genug Zeit bleibt, den Verlust einer
weiteren Generation zu garantieren. Die ältere Generation erwacht aus
ihrem Dornröschenschlaf und fängt an, Fragen zu stellen.

In meinen Augen ist ein Stück Klimakatastrophen-Mist ist ein Stück
Klimakatastrophen-Mist, egal in welcher Hochglanzpackung er
daherkommt. Man kann es versuchsweise „den Massen“ anbieten, wie der
Rolling-Stone-Autor die Leute nannte, aber man kann es ihnen nicht in
den Rachen schieben. Die Kreuzritter hätten das wissen können,
hätten sie sich etwas mit Kulturgeschichte befasst. Und ich verwende
diesen Begriff großzügig.

Wenn sie wenigstens verstünden, dass Zivilisation auf
nachvollziehbaren Geschichten gründet und ihre Botschaft nicht so
subtil wäre wie ein Hammerschlag auf den Kopf, dann hätten sie
vielleicht eine Chance gehabt. Aber das haben sie nicht, und deshalb
werden sie scheitern. Sie werden „bis auf die Grundmauern abbrennen“
und keiner wird ihnen eine Träne nachweinen.

Persönlich bedanke ich mich bei jenen, die mir in den Kommentaren
meiner früheren Beiträge Filmvorschläge posteten. Bitte macht
weiter so, während ich „Murder, she wrote“ beende [US-Fernsehserie
der 1980/90er Jahre. Diesen Satz schreibt die Detektivin jedes Mal,
wenn sie einen Mordfall geklärt hat. Anm. d. Red.] und meine
Erinnerung mit großen Klassikern wie „V wie Vendetta“ und
„Equilibrium“ auffrische. Und nun überlasse ich euch den begabten
Händen einer wahren Legende.

(*) Lied ist HIER

Links:
——
[1] https://substack.com/@irinaslav
[2] https://www.rollingstone.com/culture-council/articles/how-hollywood-is-crafting-new-climate-change-narrative-1234972469/
[3] https://www.imdb.com/video/vi2420491545/?playlistId=tt13821126&ref_=tt_ov_vi
[4] https://www.goodenergystories.com/
[5] https://dailysceptic.org/2024/02/27/green-billionaires-press-hollywood-to-promote-armageddon-climate-messages-in-movies/
[6] https://www.goodenergystories.com/about/partners
[7] https://www.npr.org/2024/03/01/1234596219/barbie-mission-impossible-nyad-climate-bechdel-test
[8] https://www.imdb.com/title/tt13821126/?ref_=vp_vi_tt

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