Ein Abend für die Pressefreiheit | Julian Assange

Film & Podiumsgespräch

Aufzeichnung des Livestreams vom 27.6.2023 im Aktionsradius Wien.

Eine Veranstaltung der Plattform Respekt in Kooperation mit dem Aktionsradius Wien, angesiedelt kurz vor dem 52. Geburtstag von Julian Assange am 3. Juli. Der Journalist, Aktivist und Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks ist seit vier Jahren zu Unrecht in einem Hochsicherheitsgefängnis in London inhaftiert. 2022 wurde Julian Assange mit dem „Dr. Karl-Renner-Solidaritätspreis“ ausgezeichnet.

Der „ABEND FÜR DIE PRESSEFREIHEIT“ startete mit kurzer Begrüßung und anschließender Filmzuspielung eines Interviews mit Julian Assanges Bruder Gabriel Shipton (Quelle: Marc Friedrich). Das Gespräch thematisiert Julians Zustand im Gefängnis, die Bemühungen um seine Freilassung sowie die Bedrohung für die westliche Pressefreiheit, wenn Journalisten zu Verbrechern gemacht werden. Für die filmische Zuspielung herzlichen Dank an den Finanzexperten und sechsfachen Spiegel-Bestsellerautor Marc Friedrich! Das Interview „Der Fall Assange – sein Bruder packt aus (Gabriel Shipton)“ können Sie auch direkt am Youtube-Kanal Marc Friedrich abrufen!

Nach dem Film wurden am Podium folgende Fragen diskutiert: Wie frei ist die Presse tatsächlich? * Ist eine Demokratie ohne Pressefreiheit noch eine Demokratie? * Was können wir – mit vereinten Kräften – tun, um unser Recht auf Information zu schützen? — Eingeladen waren JournalistInnen und PublizistInnen aus unterschiedlichen Medien. Die renommierte und für ihr Ö1-Radio-Feature zu Julian Assange preisgekrönte Ö1-Journalistin Daphne Hruby musste aufgrund einer „journalistischen Anfrage an den ORF“ ihre Teilnahme leider kurzfristig zurückziehen. Dies bedauern wir sehr! Ihr Meinungsspektrum und ihre Kompetenz zum Fall Assange hat am Podium gefehlt.

Podiumsdiskussion

Am Podium, das von der Plattform Respekt gestaltet wurde, waren JournalistInnen und PublizistInnen aus unterschiedlichen Medien und einem breiten Meinungsspektrum eingeladen, die sich mit Julian Assange und Pressefreiheit auseinandersetzen. Die Ö1-Journalistin Daphne Hruby hat am Podium leider gefehlt. Sie hat bereits mehrere, teil preisgekrönte Radiofeatures zu Assange und Wikileaks gestaltet und musste ihre Teilnahme aufgrund einer „journalistischen Intervention“ und Anfrage an den ORF zu unserem großen Bedauern kurzfristig zurückziehen.

Am Podium diskutierten Reinhard Jesionek (TV-Journalist, ehem. ORF-Moderator), Dr. Gudula Walterskirchen (Autorin, Historikerin, ehem. Journalistin DIE PRESSE, NÖN u.a.), Mag. Ortwin Rosner (Germanist, Philosoph, ehem. Blog-Kolumnist DER STANDARD), Florian Machl (Journalist/report24).

Zum Fall julian Assange

Der Journalist, Aktivist und Gründer der Enthüllungsplattform Julian Assange WikiLeaks ist seit vier Jahren zu Unrecht in einem Hochsicherheitsgefängnis in London inhaftiert, weil er als Journalist Kriegsverbrechen im Irakkrieg aufgedeckt hat.

Nils Melzer, der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Folter und Menschenrechtsverletzungen hat sich ausführlich mit dem Fall ASSANGE befasst und in seinem Gutachten 2019 von massiver „psychologischer Folter“ gesprochen. Er hat alle Vorwürfe gegen Assange (auch die Vergewaltigungsvorwürfe!) entkräftet und Assanges Freilassung gefordert. Er sieht in der Verfolgung von Julian Assange einen Präzedenzfall mit globalem abschreckenden Effekt auf andere JournalistInnen und PublizistInnen.

Sein Resumée: „In 20 Jahren Arbeit mit Opfern von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung habe ich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengetan hat, um eine einzelne Person über einen so langen Zeitraum und mit so wenig Rücksicht auf die Menschenwürde und die Rechtsstaatlichkeit absichtlich zu isolieren, zu dämonisieren und zu misshandeln.« –»Es geht nicht nur darum, Assange zu schützen, sondern auch darum, einen Präzedenzfall zu verhindern, der das Schicksal der westlichen Demokratie besiegeln könnte. Denn wenn es zu einem Verbrechen geworden ist, die Wahrheit zu sagen, während die Mächtigen Straflosigkeit genießen, wird es zu spät sein, den Kurs zu korrigieren. Dann haben wir uns ergeben…“

Die Freilassung von Julian Assange fordert auch der ÖJC / Österreichische Journalistenclub, der Julian Assange 2021 mit dem „Dr. Karl-Renner-Solidaritätspreis“ ausgezeichnet hat. Die Initiative Candles4Assange, setzt sich weltweit – auch in Wien – für Julian Assange und seine Freilassung ein.

Eine Kooperationsveranstaltung der Plattform Respekt mit dem Aktionsradius WIen, © 2023 Aktionsradius Wien.
https://www.aktionsradius.at/de/kooperationen/pressefreiheit-assange

Film-Tipp

Das Burgkino Wien zeigt im Rahmen unserer Kooperation am 3. Juli 2023 (dem 52. Geburtstag von Julian Assange) den ergreifenden Dokumentarfilm „ITHAKA – a father. a family. a fight for justice“ in englischer Fassung mit deutschen Untertiteln. In englischer Originalfassung kann der Film auf der freien Medienplattform Odysee abgerufen werden:
„Ithaka – a father. a family. a fight for justice“ – kostenfrei abzurufen auf der Plattform ODYSEE!

Dieser Dokumentarfilm wurde von Julian Assanges Bruder Gabriel Shipton produziert und zeigt die Bemühungen um Julians Freilassung. Sehr eindrücklich und sensibel portraitiert der Film den unermüdlichen Einsatz des Vaters John Shipton für das Leben seines Sohnes sowie die Ehefrau Stella Morris-Assange, die um den Vater ihrer Kinder kämpft. Die Bedrohung für die westliche Pressefreiheit wird offenkundig. Der Film wurde beim Capricorn Film Festival als bester Dokumentarfilm und für beste Regie ausgezeichnet.

Kooperationspartner

Plattform Respekt
Die Plattform RESPEKT ist eine unabhängige und überparteiliche Initiative zur Förderung der demokratischen Kultur und Diskussion. Die Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft treten für Freiheit, Grundrechte, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit ein.
www.respekt.plus

Aktionsradius Wien
Der Aktionsradius Wien ist eine überparteiliche Kulturinitiative an der Schnittstelle Kunst/Stadt/Gesellschaft, seit 1992 auf der „Mazzesinsel“ angesiedelt. Als „Freiraum des Denkens“ tritt der Aktionsradius für Presse-/Redefreiheit und Meinungsvielfalt ein, er versteht sich als offener Diskursraum in der Stadt, um gesellschaftspolitische Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren.
www.aktionsradius.at

Medien-Links zu Wikileaks und Julian Assange

Ö1-Interview mit Kristinn Hrafnsson, aktueller Chefredakteur von WikiLeaks

Ö1-Radiofeature „Julian Assange – Whistleblower oder Verbrecher“ (Daphne Hruby)

Prof. Claus Gatterer -Journalistenpreis für Radiofeature „Julian Assange – Whistleblower oder Verbrecher?“ (Daphne Hruby)

Dr. Karl Renner Solidaritätspreis 2022 an Julian Assange!

Dompfarrer Toni Faber / Laudatio zum Dr. Karl Renner Solidaritätspreis an Julian Assange.

ÖJC – Österreichischer Journalistenclub vergibt Dr. Karl Renner Solidaritätspreis an politisch verfolgte JournalistInnen.