Sollen wir dem Staat vertrauen? Demokratie in der Krise neu denken.
Der Beitrag wurde im Cicero am 15.12.2024 publiziert
Ein Vortrag von Prof. Dr. phil. Henrieke Stahl vom 1. Dezember 2024, Verein zur Förderung interdisziplinärer Forschung in Medizin und Ethik für die Gesellschaft (MEthiG e.V.)
Um den Erhalt des Vertrauens der Bürger in den Staat wird heute mithilfe von Informationsmanagement auf der Basis von Abkommen, Gesetzen und in Deutschland auch des Einsatzes des Verfassungsschutzes gerungen. Die Meinungsfreiheit kann beschränkt und die öffentliche Meinung gesteuert werden. In einer freiheitlichen Demokratie sollte jedoch gerade umgekehrt die öffentliche Meinung frei sich entfalten können und den Staat kontrollieren.
Der Vortrag zeigt historische Wurzeln für ein Verständnis von Demokratie auf, welches auf politisches Vertrauen setzt und zur Abwehr einer Delegitimierung von Staat und Regierung auf Informationskontrolle zurückgreift, aber auf diese Weise Gefahr läuft, totalitäre Tendenzen zu entwickeln. Einen Weg aus der Krise der Demokratie sieht die Autorin im Vertrauen auf die Anlage des Menschen zur Vernunft und zur Selbstbildung.
1. Politisches Vertrauen auf Tiefststand
2. Vertrauen – Bindeelement zwischen Staat und Bürger
3. Der Teufelskreis der Demokratie
4. Entwicklung des Informationsmanagements
5. Verstetigung des Informationsmanagements durch Abkommen, Gesetze und Strukturen
6. Deutschland ist EU-Spitzenreiter in der Informationskontrolle
7. Weg aus der Krise oder warum wir dem Menschen vertrauen sollten