Zur aktuellen 5G / Mobilfunk-Diskussion
Internationale Tagung im Goethe-Museum Düsseldorf
14.-16. Oktober 2022
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Tag 1 - 14.10.2022
Von Goethe zur ökologischen Krise der Gegenwart
Von Goethe zu den Fortschrittsdebatten unserer Zeit – das klingt nach einem gewagten Sprung. Doch Goethe und die Literaturen der Moderne haben sich vielfach mit dem wissenschaftlich-technologischen Fortschritt auseinandergesetzt. Modernes literarisches Bewusstsein kennt Entdeckungen oder Neuerungen des Fortschritts ebenso wie seine möglichen Ambivalenzen und Risiken. Der Vortrag spricht einige Aspekte an und erläutert in diesem Zusammenhang zentrale Motive der (vor 15 Jahren begründeten) interdisziplinären Arbeit der Kompetenzinitiative e.V.
Internationale Pionier-Studie ATHEM-3
Digitalisierung und 5G / Mobilfunk prägen unser Leben inzwischen tiefgreifend. Welche möglichen biologischen Auswirkungen kann dabei die Strahlenbelastung durch Funktechnologien haben? Diese Frage beschäftigt die Grundlagenforschung seit langem – bis in Theorie- und Methodendebatten hinein. Die neue Pionierstudie ATHEM 3 (Athermische Wirkungen elektromagnetischer Felder im Mobilfunkbereich), die hier erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, geht einen eigenen und weltweit bisher wohl einmaligen Weg. In der Zusammenführung aller für die Mobilfunkforschung relevanten Disziplinen sowie der Kooperation hochkarätiger Wissenschaftler, Ingenieure und Labors, gelingen ATHEM 3 außergewöhnliche Resultate durch Untersuchungen an Menschen, die international wegweisend sein werden. Die Pionier-Studie wurde filmisch begleitet und dokumentiert – Grundlagenforschung, die uns alle unmittelbar betrifft.
Zur Situation der Bäume
Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (Radar, Richtfunk, Rundfunk, Fernsehen) auf Pflanzen sind bereits ab 1930 wissenschaftlich nachgewiesen. Bei der Festlegung der Grenzwerte in der 26. BImSchV am 01.01.97 sind Pflanzen nicht berücksichtigt worden. Ab 2004 fanden Forschergruppen in Laborexperimenten Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder – wie sie beim Mobilfunk zum Einsatz kommen – auf Pflanzen. Daraufhin entstanden Baumdokumentationen über einen Zeitraum von 15 Jahren, die in einer internationalen Studie „Radiofrequency radiation injures trees around mobile phone base stations“ ausgeführt worden sind.
Neurodiversität und Umwelt
Neurodiversität beschreibt die Vielfalt der menschlichen Sinneswahrnehmung und Verarbeitung. Schätzungsweise 20% der Bevölkerung sind neurodivergent. Ihre Wahrnehmung über die Sinnesorgane ist oftmals sehr viel intensiver und reichhaltiger. Diese Menschen reagieren mit höherer Empfindlichkeit auf Umwelteinflüsse und Umgebungsreize, wie beispielsweise Chemikalien, Gerüche, Lärm, elektromagnetische Felder und Licht. Sie erfahren wichtige Ansätze und Konzepte, um Menschen im neurodiversen Spektrum den Zugang zu passgenauem Wohnraum und gesunden Arbeitsumgebungen zu ermöglich. In einer Umfrage wurden etwa 100 Kriterien und Umweltbedingungen identifiziert, die für Betroffene essenziell sind. Auch in die praktische Anwendung der Forschungsergebnisse im Social Innovation Projekt LiLeVi erhalten Sie Einblick.
Im Gespräch: Aufwach(s)en mit digitalen Medien
Die jüngere Generation ist von den Auswirkungen des digitalen Zeitalters besonders betroffen. Aufklärung über einen gesunden und medienmündigen Umgang mit den neuen Technologien wird immer wichtiger. Die Europäische Allianz von Initiativen angewandter Anthroposophie (ELIANT) und diagnose:funk bieten hier wichtige Informationen, insbesondere Videos in mittlerweile acht Sprachen sind weltweit verbreitet. Im Gespräch wird es unter anderem um zentrale Fragen einer zukunftsweisenden Bildung gehen. Zum Beispiel: Steuert der übermäßige Gebrauch von digitalen Geräten Kinder und Jugendliche heutzutage nicht zunehmend in eine falsche Richtung? – Gibt es zeitgerecht-zukunftsweisende Bildungsstrategien, um Kinder und Jugendliche für die enormen Herausforderungen der modernen Welt stark zu machen?
Interviews vom 14.10.2022
Tag 2 - 15.10.2022
Elektrohypersensibilität (EHS) Erfahrungen aus der umweltmedizinischen Praxis
Immer mehr Patienten suchen Arztpraxen auf, die nach gründlicher Anamnese und Abklärung eindeutige, teils schwerwiegende Funktionsstörungen durch dauerhafte Einwirkung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern haben. Im Mobilfunkbereich zeigt sich aus umweltärztlicher Sicht eine immer dramatischere, sich überstürzende Entwicklung durch weitere neu geplante oder bereits installierte Funkemissionen, die der Bevölkerung alternativlos mit einer Non-Stopp-Befeldung an Mobilfunkstrahlung zugemutet werden. Etwa 6-8 % der Bevölkerung (laut Bundesamt für Strahlenschutz) leidet derzeit unter dem Mikrowellensyndrom. In der Regel dauert es jahrelang, bevor diese Patienten den direkten Zusammenhang ihrer Beschwerden zur hochfrequenten Dauerbestrahlung erfahren, oft erst mit der Erkenntnis, dass ihre Symptome in funkarmen Gebieten sich deutlich bessern oder gar vollkommen verschwinden.
Möglichkeiten der individuellen Vorsorge
Neue Belastungen durch technisch induzierte Strahlung und Umwelttoxine – alte Reaktionen des Organismus. Neue schädigende Einflussfaktoren auf den Menschen – alte Antworten des Körpers: Spannung, Stauung, Entzündung. Gibt es Möglichkeiten zur ‘Vorsorge’, damit unser Nerven-, Hormon-, Immun- und Hautsystem mit den modernen Belastungen besser umgehen kann? Was bietet sich aus den bewährten Methoden der Naturheilkunde an, um beispielsweise einem erhöhten Stickstoffmonoxid-Level im Organismus zu begegnen oder um die Glutathionsfunktionen zu verbessern? Verfügt die Naturheilkunde über plausible Erklärungen wodurch bestimmte Pflanzensubstanzen bei Mitochondriopathie helfen sollen? Auf diese und eine Anzahl weiterer Fragen geht der Kurzvortrag ein und gibt konkrete Tipps zur individuellen Vorsorge an die Zuhörerschaft weiter.
Buchner/Rivasi-Report
Die weltweite Diskussion über die biologischen Wirkungen von Funkstrahlung wird von einer kleinen, aber international bestens vernetzten Gruppe von Wissenschaftlern beherrscht, deren Stellungnahmen oft in direktem Gegensatz zur Mehrheit der Forscher stehen. Ein wichtiges Glied in dieser Gruppe ist der private Verein ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) mit Sitz im Bundesamt für Strahlenschutz in Neuherberg bei München. Wer sind seine Mitglieder? Sind sie wirklich unabhängig und frei von Interessenskonflikten? Der aufsehenerregende Report erschien zuerst in englischer, französischer und deutscher Sprache in Brüssel, Juni 2020. Er wurde von den beiden EU-Abgeordneten Michèle Rivasi (Europe Écologie) und Klaus Buchner (Ökologisch-Demokratische Partei) in Auftrag gegeben, koordiniert und veröffentlicht.
Individueller Rechtsschutz vor den Auswirkungen künstlicher elektromagnetischer Felder
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem aktuellen Rechtsrahmen unter Darstellung der Rechtsprechung bezogen auf den möglichen Schutz vor den Auswirkungen künstlicher Elektromagnetischer Felder und Strahlung (EMF und EMS) auf lebende Organismen. Zugleich reflektiert der Vortrag die gesundheitlichen Auswirkungen von EMF und EMS sowie die medizinisch begründete Notwendigkeit eines Individualrechtsschutzes unter Skizzierung eines möglichen Wegs. Eine juristische Betrachtung unter Einschluss gesundheitlicher Aspekte.
Gespräch mit George Carlo
Digitale Identität, Datensouveränität und der Weg zu einem gerechten digitalen Übergang
Die Vorteile der Digitalisierung liegen auf der Hand, aber die rasche Einführung digitaler Systeme und die Bedingung des Zugangs der Bürger zu einigen Dienstleistungen von allgemeinem Interesse vom Besitz einer digitalen Identität könnten in der Praxis dazu führen, dass einer erheblichen Zahl europäischer Bürger das Recht auf Zugang verweigert wird.
Weißbuch ‚Elektromagnetische Felder'
Angesichts der hinlänglich bekannten Studienlage zu den Wirkungen nicht-ionisierender Strahlung auf Menschen, Tiere und Pflanzen kann man gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) resümieren, dass die Digitalisierung ihre zerstörerische Kraft mit großer Geschwindigkeit entfaltet, aber die Regulierung größtenteils nacheilend erfolgt. Es ist daher an der Zeit, innezuhalten und aus einer Gesamtsicht heraus zu versuchen, die Voraussetzungen und Bedingungen dieser Technologie in den Blick zu nehmen. Um bisher Versäumtes aufzuzeigen sowie Überlegungen und Diskussionen zu einem intelligenteren, die gesundheitliche Integrität wahrenden Form des Umgangs mit dieser Technologie anzustoßen. Das Weißbuch versteht sich als ein Arbeitspapier, welches Möglichkeiten zur Umsetzung aufzeigt, die Überlegungen aber auch zur Weiterführung anregen.